Vereinsmeisterschaft startete mit neuer Bedenkzeit

Volker Schmidt, Siegfried Stein, Victor Boewer
Frank Hoppe
Volker Schmidt, Siegfried Stein, Victor Boewer

Bobby Fischer ist fast auf den Tag genau vor neun Jahren in Reykjavik gestorben. Doch nicht nur die grandiosen gradlinigen Partien und Ergebnisse (z.B. 6:0 Taimanow, 6:0 Larsen) des 11. Schachweltmeisters werden von Generation zu Generation weitergegeben, sondern auch seine Erfindungen Chess960 und einer elektronischen Schachuhr, die je Zug ein paar zusätzliche Sekunden hinzufügen kann.

Während Chess960 noch auf seinen richtigen Durchbruch wartet, hat seine Schachuhr oder besser die damit einhergehende Fischerbedenkzeit, bereits Einzug in die Vereine gehalten. Auch der SV Berolina Mitte macht diese Entwicklung jetzt mit und führte per erfolgreichem Antrag in der Mitgliederversammlung am 6. Januar die neue Bedenkzeit mit sofortiger Wirkung ein.

Spielleiter Peter Müller erklärte vor dem Start der Partien ausführlich den neuen Modus, um dessen Einführung es nach der Antragsentscheidung viele Diskussionen vor Ort und im Internetforum gab. Peter wies auch auf alle Meldemöglichkeiten für Ergebnisse hin. Die Variante über das Internetformular führte er sogar vor. Danach ging es los.

A-Gruppe

Die beiden Aufsteiger Thomas Weigelt und Heinz Neumann sorgten für eine der Überraschungen des Abends. Daß Thomas trotz seiner 1700er DWZ gefährlich für jeden Gegner ist, erfuhr ich selbst vor einigen Jahren am eigenen Leib. Nun bekam es Heinz zu spüren, der es nach 23 Jahren Schachpause noch nicht geschafft hat, seine alte Spielstärke wiederherzustellen.

An meinem Nebenbrett saßen sich Wolfgang Vandré und Thilo Keskowski gegenüber. Wolfgang schnürte Thilo mit einer Bauernwalze ein. Doch es sah gefährlicher aus, als es war. Vielleicht verpaßte Wolfgang auch die ein oder andere bessere Fortsetzung. Von dieser Partie liegen mir nur die ersten 17 Züge vor. Aber die sind spannend genug.

B-Gruppe

Nach einem Jahr Vereinsmeisterschaftspause und dem Abstieg aus der A-Gruppe spiele ich nun dank der Überredungskünste von Peter wieder mit. Die erste Partie ging mir leicht von der Hand. Nach 20 Zügen warf Martin Windmüller mit Weiß schon das Handtuch und ich hatte auf der Uhr immer noch "1:30" zu stehen - wie zum Beginn der Partie. Damit hatte ich gerade mal die 30 Sekunden Inkrement je Zug verbraucht. Doppelt so schnell wie normalerweise.

Eine Überraschung war der Sieg von Jens Rennspieß gegen Absteiger Stefan Landt.

C- und D-Gruppe

Es liefen zwar einige Partien, aber ich habe diese nicht so verfolgt. Zum Redaktionsschluß dieses Artikels wurden auch noch nicht alle Ergebnisse gemeldet, wie auch in A- und B-Gruppe.

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Auf der Mitgliederversammlung gab es einen Antrag von Stefan Landt alle Partien elektronisch zu verfassen und zur Verfügung zu stellen. Der Antrag wurde abgelehnt.
Das würde Stefan aber nicht daran hindern, trotzdem Partien zu sammeln und aufzubereiten. Seine E-Mail-Adresse ist uns () bekannt. Wir leiten die E-Mail dann weiter. Geplant ist eine Veröffentlichung bzw. Verlinkung im Forum. Der Autor und Volker Schmidt erklärten sich sofort bereit, ihre Partien dazu beizutragen.

Ich veröffentliche Partien generell im öffentlichen Bereich, also für jeden Besucher unserer Website einseh- und nachspielbar. In den einzelnen Unterseiten der Vereinsmeisterschaftsgruppen werde ich diese Partien einbinden.

Wie bekomme ich meine Partie zu Stefan?

  • Variante 1: Partie elektronisch erfassen und als PGN-Datei per E-Mail an Stefan.
  • Variante 2: Formular mit dem Smartphone fotografieren und (per E-Mail, WhatsApp) an Stefan schicken. Bitte auf Lesbarkeit des Fotos achten!

A-Gruppe | B-Gruppe | C-Gruppe | D-Gruppe

Frank Hoppe

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Kommentare

Kommentar von Gerd Wolff |

Ah,ja - höre ich da eine Laudatio auf Herrn Fischer herraus , dem wir nun diese neuen Zeitmodus verdanken ?! Besser wäre es wenn der , sehr arrogante Herr Fischer mal lieber seinen Titel verteidigt hätte... Aber da war ihm nichts recht. Nur mal so als Info . Ich könnte jetzt auch über Michail Tal ne Lobeshymne starten,mit seinen Geniestreichen,aber ich lasse den Personenkult. Ich möchte übrigens NICHT , daß meine Partien veröffentlicht werden. Hast Du eigentlich Martin Windmüller gefragt,ob er das auch will ?

Kommentar von Frank Hoppe |

Veröffentlichung von Partien ja oder nein? Dazu gab es mal ein Gutachten, weil Robert Hübner das Urheberrecht für seine Partien beanspruchte: http://recht.schachbund.de/extras.html?file=files/recht/downloads/extras/gutachten.pdf

Es kommt zu dem Schluß, daß das UrhG nicht angewandt werden kann, weil keiner der beiden Beteiligten als alleiniger Urheber in Frage kommt. Auch eine Miturheberschaft ist nicht anwendbar, da in dem Fall beide Spieler zusammenarbeiten müßten. Das tun sie aber nicht.

Im Endeffekt ist eine Schachpartie keine schützenswürdige Sache und darf deshalb auch veröffentlicht werden.

Und wenn man es ganz auf die Spitze treibt, dann ist der Veranstalter Eigentümer aller in seinem Turnier gespielten Partien. Also der SV Berolina Mitte.

Auf der Mitgliederversammlung gab es den Antrag von Stefan Landt alle Partien aus VM/VP aufzuzeichnen und im Forum zu veröffentlichen. Der Antrag erhielt 8 Ja- und 8 Neinstimmen bei 5 Enthaltungen. Damit war er abgelehnt. Der Vorstand gab die Empfehlung, trotzdem dieses Vorhaben freiwillig anzugehen.
Ich bin der Meinung, das ein Antrag unnötig war, da der Vorstand bzw. die Ausschreibung die Erfassung und Veröffentlichung der Partien selbst regeln kann. Einfach weil der Verein ja Eigentümer der Partien ist.

Kommentar von Roland Exner |

Hallo Gerd Wolff! Wer mit seinen schachlichen Leistungen nicht zufrieden ist, kann doch auch mal eine Pause machen. Mache ich gerade

Kommentar von Gerd Wolff |

Hallo Herr Roland Exner ! Hier geht es um das Prinzip der Veröffentlichung - ich bin 2 x aufgestiegen ( BEM ) ( VEM ) , kann also NICHT behaupten,daß ich mit meinen Leistungen unzufrieden bin ! Nur mal so als Info - und irgendwo hat man sein Limit erreicht und es schwank nur noch leicht. Der Grund ist,daß hier etwas veröffentlicht wird was JEDER lesen kann , und Herr Ex.- ich möchte KEIN "Gläserner Mensch" werden !
Hallo Frank Hoppe , wenn es diese Gesetze gibt,bitte , es gibt auch die Urheberrechte am eigenen Bild - Foto , wo man gefragt werden muß,ob man das Ablichten von Personen darf,wenn sie in das Internet kommen. Das IST Gesetz ! Nur mal so als Info...

Kommentar von Roland Boewer |

Geniale Berichterstattung! Wenn MaWi mal einen schlechten Moment haben sollte, bräuchte er nur die (für jedermann einsehbare) Bero-Homepage aufzurufen und den Artikel über seine Partie zu lesen. Schon ginge es ihm wieder juti.

Merkwürdig wiederum finde ich in deinem Kommentar vom 29.01.2017, Frank, dass du dich auf Recht und Gesetz berufst. Davon scheint Ihr ja sonst nicht so viel zu halten ;)

Kommentar von knopf roland |

hi ...hier geht ja echt die
post ab

Kommentar von Lalla |

Welcher halbwegs ernst zu nehmende "Schachspüler" interessiert sich ernsthaft für gespielte Partien von Frank Hoppe?

Kommentar von Gerd Wolff |

Genau ,das habe ich mich auch schon gefragt - ich nehme dann doch lieber Partien von Großmeistern , zum Nachspielen. Aber vielleicht gibt es ja den "Fanclub - Hoppe " ?

Kommentar von Frank Hoppe |

Partien sind das A und O des Schach. Da mir niemand weiter Partien zur Veröffentlichung zur Verfügung stellt, bin ich auf meine eigenen Partien angewiesen.

Partien von Großmeistern gibt es auf unserer Website nicht zu sehen.

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