Berolina gewinnt 5½:4½ in Brandenburg

Wir hatten gerade die Technische Hochschule in Brandenburg verlassen und standen auf dem Hof, als mir auffiel, das unser Endergebnis von 5:5 nicht stimmte. Wir hatten zwar nach Berliner Wertung den Pokal mit nach Hause nehmen dürfen, doch Werner war auf dem Ergebniszettel ein Fehler unterlaufen: Bei Carsten Scheike hatte er eine Null eingetragen, dabei endete die Partie remis. Also 5½:4½ für uns. Seltsam nur, das das auch dem Brandenburger Kapitän Maik Rettig nicht aufgefallen war, als er den Zettel unterschrieb. Nochmal ins Haus zu gehen war nicht möglich, da die Tür ins Schloß gefallen war. So teilte ich Maik die Korrektur später per E-Mail mit.

Doch nun zum Wettkampf.

Werner hatte in den Wochen vor dem Spieltermin am 7. September zahlreiche Telefonate geführt, um zehn Spieler zusammenzubekommen. Kurzfristig sagten noch Harald Habermann (RW Neuenhagen, früher Berolina) und Andreas Reiche ab. Dafür konnte er den 91-jährigen Boriss Itkins und Carsten Scheike engagieren. Und auch Manfred Gericke sagte noch zu, um den Zehner vollzumachen.
Per Auto und Bahn machten wir uns am Sonntagmorgen um 8 Uhr auf den Weg. Die beiden Carsten und Wolfgang kamen mit der Bahn. Manfred holte Werner mit dem Auto ab und ich Familie Gebigke und Boriss. Außerdem reiste Mario mit dem Auto an. Im Hof der Hochschule erwartete uns Klaus Müller, der als Türöffner abkommandiert war.

Um kurz nach 10 Uhr startete nach der Eröffnung durch Maik Rettig der insgesamt 40. Freundschaftswettkampf (seit 1985) der beiden Vereine. Rettig hatte für sich das 10. Brett auserkoren, sehr zum Leidwesen von Manfred Gericke, der dann wie erwartet keine Chance hatte. Dafür konnte Maik rechtzeitig Bockwurst, Wiener, Brot und Kartoffelsalat fertigmachen. Vergessen hatte er beim Vorbereitungsstress aber das Besteck. Die hungrigen Spieler experimentierten mit zahlreichen Utensilien, um irgendwie den Kartoffelsalat in den Mund zu bekommen.

Ergebnisse

Br. Lok Brandenburg DWZ 4½:5½ SV Berolina Mitte DWZ
1 Lucas Manzke (4) 1967 0:1 Martin Gebigke (G) 2050
2 Stefan Schulze-Bergcamen (6) 1958 1:0 Wolfgang Vandré (6) 2046
3 Hans-Rainer Urban (5) 1962 ½:½ Carsten Schmidt (14) 1946
4 Jörg Vogler (26) - 0:1 Frank Binding (13) 1953
5 FM Günter Walter (2) 1991 ½:½ Mario Janik (G) 1835
6 Klaus Müller (7) 1877 ½:½ Carsten Scheike (45) 1651
7 Olga Vaideslaver (10) 1678 ½:½ Boriss Itkins (28) 1780
8 Nils Conrad (11) 1612 0:1 Lena Gebigke (34) 1739
9 Franko Hartung (12) 1606 ½:½ Werner Windmüller (58) 1422
10 Maik Rettig (8) 1865 1:0 Manfred Gericke (62) 1318

In Klammern: Ranglistenplatz im Verein (G = Gastspieler)

Als erster Spieler war Werner fertig. Er trennte sich remis. Es folgten ein Remis von Mario, die erwartete Null von Manfred und ein schneller Sieg von Martin am ersten Brett. Auch seine Frau konnte gewinnen. Ich erhöhte danach auf 4:2. Mein Gegner hatte keine Wertungszahl und gab an, seit 35 Jahren kein Schach mehr gespielt zu haben. Zu DDR-Zeiten war er u.a. Mitglied bei der BSG Empor HO Berlin in Weißensee. Dabei spielte Empor meines Wissens nie in Weißensee. Und er hatte damals die Leistungsklasse 2, was einer Wertungszahl von 1860 entsprach.

Die 4:2-Führung brachte keine Sicherheit in unsere Mannschaft. Boriss Itkins und Carsten Scheike standen klar auf Gewinn und konnten am Ende froh sein, wenigstens ein Remis geschafft zu haben. Carsten Schmidt rettete sich erfindungsreich ebenfalls in ein Remis. Wolfgang verlor leider, so daß es am Ende noch einmal knapp wurde.

Partien

-
D61

Frank Binding

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