BMM 2017/18 - 3. Runde - "Mampe Halb und Halb"

Brett 1 und 2, vorn Ulf von Herman und Roland Boewer, dahinter Drazen Muse und Thilo Keskowski
Frank Hoppe
Brett 1 und 2, vorn Ulf von Herman und Roland Boewer, dahinter Drazen Muse und Thilo Keskowski

Ein Magenbitter für Berolina. Bei drei Siegen und drei Niederlagen muss einiges verdaut werden!

Nach den zwei Niederlagen zum Auftakt war es für König Tegel 3 ausgerechnet bei uns im "en passant" an der Zeit, endlich einmal Mannschaftspunkte einzusammeln. Statt nur eines "etatmäßigen Mittelstürmers" wie in den Runden eins und zwei, wurden gleich alle fünf "Mittelstürmer" aufgeboten. Unsere Spieler mußten erstmal schlucken, als GM Robert Rabiega - der zum Glück nicht gemeldet ist und nur als Trainer anwesend war - die Mannschaftsaufstellung offerierte. An den ersten drei Brettern saßen uns Spieler gegenüber, die bereits Bundesligaerfahrung haben! Die machten dann auch prompt 2½ aus 3. Doch es sah knapper aus, als es das Ergebnis vermuten läßt.

1. Mannschaft - Landesliga

Die 1. Mannschaft spielte zuhause gegen die dritte Mannschaft von Tegel. Bei einem Aufstellungspotential von 16 Spielern und wie diese in den beiden ersten Runden eingesetzt wurden, war nicht klar welche Spieler antreten werden und somit war auch keine konkrete Vorbereitung auf diesen Gegner möglich. Ausgerechnet gegen uns trat Tegel mit (fast) voller Kapelle an. Nominell war Bero weit unterlegen, allerdings zeigten die erspielten Stellungen in einzelnen Partien da etwas anderes. Am Ende fehlte das Glück, welches schon allein das Auslassen von Pech gewesen wäre. Die Erste verlor 3:5 und erreicht damit einen siebten Platz in der Liga. Das ist bitter, wo sie doch letztes Jahr ganz knapp, nur nach Brettpunkten, den Aufstieg in die Oberliga verpasst hatte. [ks]

Als Erster war Thilo fertig. Er hatte sich von Drazen Muse die obligatorische Niederlage abgeholt. Obligatorisch? Mitnichten. Thilo zeigte keine Scheu vor dem großen Namen, opferte eine Figur und bekam eine ansprechende Stellung. Doch dann griff er fehl. Die Partie wurde noch oft an diesem Tag analysiert.
Roland hatte gegen Ulf von Herman einen Bauern mehr, doch er sah keine Möglichkeit diesen zu verwerten. Deshalb remis. Nach seinen Angaben stand er sogar mal sehr viel vorteilhafter, doch von Herman zeigte dann sein ganzes Können.
Beim Stand von 3:4 spielte nur noch Stefan. Doch auf mehr als Remis konnte er mit einer Minusqualität nicht rechnen. Der Rabiega-Schützling Mert Acikel, der vor Jahren schon mal Thema in der Nichtfachpresse mit seiner Schach- und Musikleidenschaft war, holte den ganzen Punkt. [fh]

Br. SV Berolina Mitte DWZ 3,0:5,0 SK König Tegel 1949 3 DWZ
1 Thilo Keskowski 2144 0:1 IM Drazen Muse 2286
2 Roland Boewer 2161 ½:½ IM Ulf von Herman 2282
3 Andreas Volkmer 2089 0:1 Georg Kachibadze 2208
4 Marco Miersch 2087 1:0 FM Fabian Jahnz 2173
5 Thomas Hämmerlein 2072 0:1 Tobias Jäger 2192
6 Wolfgang Vandré 2012 ½:½ Christopher Piotrowski 2100
7 Stefan Hölz 1991 0:1 Mert Acikel 1900
8 Peter Müller 1888 1:0 Bogdan Piskaykin 1906
-
[Hoppe,Frank]

2. Mannschaft - Klasse 1.1

Unser Hoffnungsträger spielte zuhause gegen SVG Läufer Reinickendorf und gewann mit fünfeinhalb Punkten. Die Ersatzspieler Marcus Fenner und Alexis Chilton haben beide jahrelang schachlich pausiert und wollen nach eigener Aussage erst einmal ihre Form wieder erreichen. Zusammen erspielten sie anderthalb Punkte. Na das klingt doch vielversprechend. Unsere Zweite soll in die Stadtliga aufsteigen. Momentan stehen sie auf Platz zwei in der Tabelle, allerdings punktgleich in den Mannschaftspunkten und auch in den Brettpunkten mit dem Tabellenführer Zitadelle Spandau 3. [ks]

Mein Gegner Nils Fenske (60) spielt erst seit letzter Saison wieder aktiv Schach - nach rund 16 Jahren Pause! Sein Name war mir trotzdem nicht unbekannt, obwohl ich ihn persönlich überhaupt nicht kannte. Zu DDR-Zeiten gehörte er zum Spitzennachwuchs von Rotation Berlin, spielte mit unserem Andreas Volkmer in einer Mannschaft. Und Werner Lange war damals sein Trainer! Als Lange dann plötzlich unerwartet vor Wettkampfbeginn durch den Raum spazierte, sprach ich Nils an und zeigte zu Werner rüber: "Du bist mit Deinem Trainer da?!" Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf. Wenig später sprach ich Werner an, um ihn zu fragen, ob er "den da" kennt. Nach den Partien saßen beide noch an der Bar und ich schwelgte mit ihnen über alte Zeiten. Nils Fenske hatte vor rund 50 Jahren bei Werner das Schachspielen gelernt. Nach der Wende verschlug es Fenske beruflich nach München. Später ließ ihm der Beruf keine Luft mehr für Schach. Inzwischen hat er wieder mehr Zeit und wird schachlich bald richtig durchstarten.
Mit Andreas Volkmer konnte Nils keine Worte wechseln, aber schaute ihm wenigstens kurz am Brett zu.[fh]

Br. SV Berolina Mitte 2 DWZ 5,5:2,5 SVG Läufer Reinickendorf DWZ
1 Frank Hoppe 1885 ½:½ Nils Fenske 1993
2 Yosip Shapiro 1934 1:0 Frank Lohmann 1957
3 Heinz Neumann 1935 1:0 Michael Kunze 1797
4 Manfred Wolf 1912 ½:½ Alex Reitenbach 1773
5 Joachim Klemp 1917 0:1 Stefan Pott 1728
6 André Schüler 1831 1:0 Rainer Hoppe 1699
7 Marcus Fenner 1910 ½:½ Thomas Heins 1636
8 Alexis Chilton 1686 1:0 Norbert Fieberg 1631
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[Hoppe,Frank]

3. Mannschaft - Klasse 1.3

Die 3. Mannschaft gewann 4½:3½ auswärts gegen die sechste Mannschaft vom SC Kreuzberg. An sich betrachtet ein knappes Ergebnis, doch nach Aussage des Mannschaftsleiters Andreas Reiche gab es weder Glück noch Pech. Meisterlich gespieltes Schach zeigten vor allem Lena Gebigke und Siegfried Stein, der mit zwei Bauern weniger eine Angriffspartie erfolgreich spielte. Mit insgesamt drei Mannschaftspunkten verlässt die Mannschaft den Abstiegsbereich und landet auf einem vorderen vierten Platz. Das ist nach einem eher schlechten Start, doch ein zufriedenstellendes Ergebnis. [ks]

Br. SC Kreuzberg 6 DWZ 3,5:4,5 SV Berolina Mitte 3 DWZ
1 Lutz Mattick 2104 1:0 Michael Hirche 1814
2 Jürgen Schmidt 1828 1:0 Martin Windmüller 1733
3 Andreas Thomas 1796 1:0 Arsen Drambyan 1717
4 Joachim Hübscher 1747 0:1 Reinhard Weigelt 1719
5 Michael Glienke 1770 0:1 Siegfried Stein 1604
6 Sergej Fröhlich 1669 0:1 Andreas Reiche 1848
7 Robert Jansen 1651 0:1 Lena Gebigke 1635
8 Michael Schmidt 1659 ½:½ Boriss Itkins 1752

4. Mannschaft - Klasse 1.4

Die 4. Mannschaft spielte auswärts gegen die siebte Mannschaft vom SC Kreuzberg. Erst hatten sie kein Glück, denn die Vierte konnte noch in keiner Runde mit ihrer Stammaufstellung spielen. Und dann kam auch noch Pech dazu, das an einem Brett in einer besseren Stellung ein Fingerfehler passierte. Berührt geführt und somit Verlust der Partie. Nach zwei Stunden stand es 4:0 für Kreuzberg. Da war es schwer. Immerhin wurden noch drei Brettpunkte erspielt, so das die Mannschaft sich noch den siebten Platz in der Tabelle sichern konnte. Beruhigend ist, das in dieser Staffel laut Stand der Tabelle noch viele Mannschaften gegen den Abstieg kämpfen müssen. [ks]

Hut ab! Ein Sieg gegen eine erfahrene Truppe, die allerdings schon viel bessere DWZ-Zeiten gesehen hat. Wolfgang ist nach seinem Erfolg beim Kurt-Richter-Gedenkturnier weiter in Hochform. Er besigte mit Joachim Schubert einen ehemaligen Berolina. Joachim spielte von 1990/91 bis 93/94 36 mal für uns und holte dabei 21 Punkte: 21 Siege, kein Remis(!), 15 Niederlagen. An eine Niederlage von Joachim erinnere ich mich ganz besonders. Wir spielten bei Lasker Steglitz und er gegen den damals 10-jährigen Dmitrj Bunzmann (heute GM). Er nahm den Jungen nicht ernst und las die ganze Zeit am Brett Zeitung. Nur wenn er am Zug war, nahm er das Blatt kurz herunter, zog und las weiter. Bunzmann war ihm haushoch überlegen und siegte sicher! [fh]

Br. SC Kreuzberg 7 DWZ 5,0:3,0 SV Berolina Mitte 4 DWZ
1 Jan Holger Neuenbäumer 1864 1:0 Wolfgang Fiedler 1874
2 Michael Woinowski 1709 0:1 Bernd Hiller 1728
3 Wolfgang Baumeister 1703 0:1 Thomas Müller 1851
4 Jan Kretzschmar 1746 1:0 Francisco Gaspar 1760
5 Uwe Hecht 1767 0:1 Karl-Heinz Grünberg 1768
6 Jörg Fuchs 1668 1:0 Jens Rennspieß 1685
7 Jonas Christian Hecht 1653 1:0 René Lasschuit 1688
8 Benjamin Krause 1594 1:0 Dr. Victor Boewer 1550

5. Mannschaft - Klasse 2.2

Die 5. Mannschaft spielte zuhause gegen den Gehörlosen-SV 1990. Auch dieses mal konnte sie nur mit sieben Mannen antreten. Dennoch gewann sie 4½:3½ und nach Aussagen des Mannschaftsleiters Werner Windmüller wurden wohl ein Brettpunkt verschenkt, leider, denn dieser fehlt um die Tabelle anführen zu können. Mit fünf von sechs möglichen Mannschaftspunkten erreicht sie den dritten Platz in der Staffel. Einen guten Einstand in der Fünften gab Berolina-Neuling Joachim Stock mit einem vollen Punkt. [ks]

Br. SV Berolina Mitte 5 DWZ 4,5:3,5 Berliner Gehörlosen-SV 1900 DWZ
1 Dirk Hennings 1687 -:+ Juri Sobolev 1801
2 Spartac Gevorkian 1647 1:0 Andre Heidenreich 1740
3 Hartwig von Bredow 1533 0:1 Vharrscheslav Draga 1415
4 Frank Grey 1611 ½:½ Jürgen Heidenreich 1489
5 Martin Petruschke 1539 1:0 Stefan Soos 1591
6 Werner Windmüller 1558 1:0 Volker Paul 1362
7 Andreas Urbaniak 1437 0:1 Dietrich Metzner 1275
8 Joachim Stock 1575 1:0 Arnold Bannmann 1399

6. Mannschaft - Klasse 3.4

Die 6. Mannschaft konnte leider auch nur an sieben Brettern gegen die dritte Mannschaft von TSG Rot-Weiß Fredersdorf antreten und zeigte dabei etwas Nerven. Gewonnene Stellungen wurden entweder vorsichtig remis gegeben oder gar verloren. Ein sehr bedauerliches Ergebnis von 2½:5½. Da war mehr drin. Damit bleibt sie auf dem sechsten Platz und somit ein wenig abstiegsbedroht.
Die nächsten zwei Runden hat die sechste Mannschaft spielfrei. Für uns hoffentlich ausreichend Zeit um Ersatzspieler zu finden, so dass zukünftig alle acht Bretter wieder bespielt werden können. [ks]

Br. SV Berolina Mitte 6 DWZ 2,5:5,5 TSG Rot-Weiß Fredersdorf 3 DWZ
1 Matyas Balint - 0:1 Juergen Fitzke 1586
2 Sergey Tokarev 1492 -:+ Jürgen Voigt 1531
3 Gerd Wolff 1408 ½:½ Franz Tham 1426
4 Stefan Blohm 1367 ½:½ Benjamin Haischmann 1279
5 Roland Sternberg 1228 ½:½ Manfred Pietsch 1286
6 Mario Tops 1267 ½:½ Ralph Niedermeiser 1269
7 Klaus Harm 1401 ½:½ Dr. Otto Schulz 1437
8 Peter Machner - 0:1 Georg Fehrmann 1238

Einleitungstext/Tabellen/Fotos/Links/Partien: Frank Hoppe
Texte: Katja Sommaro [ks], Frank Hoppe [fh]

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Kommentare

Kommentar von Gerd Wolff |

Ersteinmal finde ich es ganz toll ,das ALLE 6 Mannschaften erneut erwähnt wurden ! Großes Dankeschön .! Bei meiner schon sicher verlorenen geglaubten Partie galt das Remisgeschiebe nicht. Ich habe um das Remis gekämpft ( mit 2 Bauern weniger ) , stand plötzlich leicht besser , und hatte Remis abgelehnt . Bei mehr cleveren Endspielstärke ( wie mir WeWi zeigte )hätte es sogar noch ein Sieg werden können. Leider hatten alle anderen Spieler oft Remis angeboten ( Angst ? ), ich war mit meiner Partie der allerletzte ( selbst die 5. Mannschaft war fertig ).Ja und dann schauen zig Augen zu...Aber wir werden NICHT absteigen !

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