BMM 2017/18 - 3. Runde - "Mampe Halb und Halb"
Ein Magenbitter für Berolina. Bei drei Siegen und drei Niederlagen muss einiges verdaut werden!
Nach den zwei Niederlagen zum Auftakt war es für König Tegel 3 ausgerechnet bei uns im "en passant" an der Zeit, endlich einmal Mannschaftspunkte einzusammeln. Statt nur eines "etatmäßigen Mittelstürmers" wie in den Runden eins und zwei, wurden gleich alle fünf "Mittelstürmer" aufgeboten. Unsere Spieler mußten erstmal schlucken, als GM Robert Rabiega - der zum Glück nicht gemeldet ist und nur als Trainer anwesend war - die Mannschaftsaufstellung offerierte. An den ersten drei Brettern saßen uns Spieler gegenüber, die bereits Bundesligaerfahrung haben! Die machten dann auch prompt 2½ aus 3. Doch es sah knapper aus, als es das Ergebnis vermuten läßt.
1. Mannschaft - Landesliga
Die 1. Mannschaft spielte zuhause gegen die dritte Mannschaft von Tegel. Bei einem Aufstellungspotential von 16 Spielern und wie diese in den beiden ersten Runden eingesetzt wurden, war nicht klar welche Spieler antreten werden und somit war auch keine konkrete Vorbereitung auf diesen Gegner möglich. Ausgerechnet gegen uns trat Tegel mit (fast) voller Kapelle an. Nominell war Bero weit unterlegen, allerdings zeigten die erspielten Stellungen in einzelnen Partien da etwas anderes. Am Ende fehlte das Glück, welches schon allein das Auslassen von Pech gewesen wäre. Die Erste verlor 3:5 und erreicht damit einen siebten Platz in der Liga. Das ist bitter, wo sie doch letztes Jahr ganz knapp, nur nach Brettpunkten, den Aufstieg in die Oberliga verpasst hatte. [ks]
Als Erster war Thilo fertig. Er hatte sich von Drazen Muse die obligatorische Niederlage abgeholt. Obligatorisch? Mitnichten. Thilo zeigte keine Scheu vor dem großen Namen, opferte eine Figur und bekam eine ansprechende Stellung. Doch dann griff er fehl. Die Partie wurde noch oft an diesem Tag analysiert.
Roland hatte gegen Ulf von Herman einen Bauern mehr, doch er sah keine Möglichkeit diesen zu verwerten. Deshalb remis. Nach seinen Angaben stand er sogar mal sehr viel vorteilhafter, doch von Herman zeigte dann sein ganzes Können.
Beim Stand von 3:4 spielte nur noch Stefan. Doch auf mehr als Remis konnte er mit einer Minusqualität nicht rechnen. Der Rabiega-Schützling Mert Acikel, der vor Jahren schon mal Thema in der Nichtfachpresse mit seiner Schach- und Musikleidenschaft war, holte den ganzen Punkt. [fh]
Br. | SV Berolina Mitte | DWZ | 3,0:5,0 | SK König Tegel 1949 3 | DWZ |
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1 | Thilo Keskowski | 2144 | 0:1 | IM Drazen Muse | 2286 |
2 | Roland Boewer | 2161 | ½:½ | IM Ulf von Herman | 2282 |
3 | Andreas Volkmer | 2089 | 0:1 | Georg Kachibadze | 2208 |
4 | Marco Miersch | 2087 | 1:0 | FM Fabian Jahnz | 2173 |
5 | Thomas Hämmerlein | 2072 | 0:1 | Tobias Jäger | 2192 |
6 | Wolfgang Vandré | 2012 | ½:½ | Christopher Piotrowski | 2100 |
7 | Stefan Hölz | 1991 | 0:1 | Mert Acikel | 1900 |
8 | Peter Müller | 1888 | 1:0 | Bogdan Piskaykin | 1906 |
2. Mannschaft - Klasse 1.1
Unser Hoffnungsträger spielte zuhause gegen SVG Läufer Reinickendorf und gewann mit fünfeinhalb Punkten. Die Ersatzspieler Marcus Fenner und Alexis Chilton haben beide jahrelang schachlich pausiert und wollen nach eigener Aussage erst einmal ihre Form wieder erreichen. Zusammen erspielten sie anderthalb Punkte. Na das klingt doch vielversprechend. Unsere Zweite soll in die Stadtliga aufsteigen. Momentan stehen sie auf Platz zwei in der Tabelle, allerdings punktgleich in den Mannschaftspunkten und auch in den Brettpunkten mit dem Tabellenführer Zitadelle Spandau 3. [ks]
Mein Gegner Nils Fenske (60) spielt erst seit letzter Saison wieder aktiv Schach - nach rund 16 Jahren Pause! Sein Name war mir trotzdem nicht unbekannt, obwohl ich ihn persönlich überhaupt nicht kannte. Zu DDR-Zeiten gehörte er zum Spitzennachwuchs von Rotation Berlin, spielte mit unserem Andreas Volkmer in einer Mannschaft. Und Werner Lange war damals sein Trainer! Als Lange dann plötzlich unerwartet vor Wettkampfbeginn durch den Raum spazierte, sprach ich Nils an und zeigte zu Werner rüber: "Du bist mit Deinem Trainer da?!" Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf. Wenig später sprach ich Werner an, um ihn zu fragen, ob er "den da" kennt. Nach den Partien saßen beide noch an der Bar und ich schwelgte mit ihnen über alte Zeiten. Nils Fenske hatte vor rund 50 Jahren bei Werner das Schachspielen gelernt. Nach der Wende verschlug es Fenske beruflich nach München. Später ließ ihm der Beruf keine Luft mehr für Schach. Inzwischen hat er wieder mehr Zeit und wird schachlich bald richtig durchstarten.
Mit Andreas Volkmer konnte Nils keine Worte wechseln, aber schaute ihm wenigstens kurz am Brett zu.[fh]
Br. | SV Berolina Mitte 2 | DWZ | 5,5:2,5 | SVG Läufer Reinickendorf | DWZ |
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1 | Frank Hoppe | 1885 | ½:½ | Nils Fenske | 1993 |
2 | Yosip Shapiro | 1934 | 1:0 | Frank Lohmann | 1957 |
3 | Heinz Neumann | 1935 | 1:0 | Michael Kunze | 1797 |
4 | Manfred Wolf | 1912 | ½:½ | Alex Reitenbach | 1773 |
5 | Joachim Klemp | 1917 | 0:1 | Stefan Pott | 1728 |
6 | André Schüler | 1831 | 1:0 | Rainer Hoppe | 1699 |
7 | Marcus Fenner | 1910 | ½:½ | Thomas Heins | 1636 |
8 | Alexis Chilton | 1686 | 1:0 | Norbert Fieberg | 1631 |
3. Mannschaft - Klasse 1.3
Die 3. Mannschaft gewann 4½:3½ auswärts gegen die sechste Mannschaft vom SC Kreuzberg. An sich betrachtet ein knappes Ergebnis, doch nach Aussage des Mannschaftsleiters Andreas Reiche gab es weder Glück noch Pech. Meisterlich gespieltes Schach zeigten vor allem Lena Gebigke und Siegfried Stein, der mit zwei Bauern weniger eine Angriffspartie erfolgreich spielte. Mit insgesamt drei Mannschaftspunkten verlässt die Mannschaft den Abstiegsbereich und landet auf einem vorderen vierten Platz. Das ist nach einem eher schlechten Start, doch ein zufriedenstellendes Ergebnis. [ks]
Br. | SC Kreuzberg 6 | DWZ | 3,5:4,5 | SV Berolina Mitte 3 | DWZ |
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1 | Lutz Mattick | 2104 | 1:0 | Michael Hirche | 1814 |
2 | Jürgen Schmidt | 1828 | 1:0 | Martin Windmüller | 1733 |
3 | Andreas Thomas | 1796 | 1:0 | Arsen Drambyan | 1717 |
4 | Joachim Hübscher | 1747 | 0:1 | Reinhard Weigelt | 1719 |
5 | Michael Glienke | 1770 | 0:1 | Siegfried Stein | 1604 |
6 | Sergej Fröhlich | 1669 | 0:1 | Andreas Reiche | 1848 |
7 | Robert Jansen | 1651 | 0:1 | Lena Gebigke | 1635 |
8 | Michael Schmidt | 1659 | ½:½ | Boriss Itkins | 1752 |
4. Mannschaft - Klasse 1.4
Die 4. Mannschaft spielte auswärts gegen die siebte Mannschaft vom SC Kreuzberg. Erst hatten sie kein Glück, denn die Vierte konnte noch in keiner Runde mit ihrer Stammaufstellung spielen. Und dann kam auch noch Pech dazu, das an einem Brett in einer besseren Stellung ein Fingerfehler passierte. Berührt geführt und somit Verlust der Partie. Nach zwei Stunden stand es 4:0 für Kreuzberg. Da war es schwer. Immerhin wurden noch drei Brettpunkte erspielt, so das die Mannschaft sich noch den siebten Platz in der Tabelle sichern konnte. Beruhigend ist, das in dieser Staffel laut Stand der Tabelle noch viele Mannschaften gegen den Abstieg kämpfen müssen. [ks]
Hut ab! Ein Sieg gegen eine erfahrene Truppe, die allerdings schon viel bessere DWZ-Zeiten gesehen hat. Wolfgang ist nach seinem Erfolg beim Kurt-Richter-Gedenkturnier weiter in Hochform. Er besigte mit Joachim Schubert einen ehemaligen Berolina. Joachim spielte von 1990/91 bis 93/94 36 mal für uns und holte dabei 21 Punkte: 21 Siege, kein Remis(!), 15 Niederlagen. An eine Niederlage von Joachim erinnere ich mich ganz besonders. Wir spielten bei Lasker Steglitz und er gegen den damals 10-jährigen Dmitrj Bunzmann (heute GM). Er nahm den Jungen nicht ernst und las die ganze Zeit am Brett Zeitung. Nur wenn er am Zug war, nahm er das Blatt kurz herunter, zog und las weiter. Bunzmann war ihm haushoch überlegen und siegte sicher! [fh]
Br. | SC Kreuzberg 7 | DWZ | 5,0:3,0 | SV Berolina Mitte 4 | DWZ |
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1 | Jan Holger Neuenbäumer | 1864 | 1:0 | Wolfgang Fiedler | 1874 |
2 | Michael Woinowski | 1709 | 0:1 | Bernd Hiller | 1728 |
3 | Wolfgang Baumeister | 1703 | 0:1 | Thomas Müller | 1851 |
4 | Jan Kretzschmar | 1746 | 1:0 | Francisco Gaspar | 1760 |
5 | Uwe Hecht | 1767 | 0:1 | Karl-Heinz Grünberg | 1768 |
6 | Jörg Fuchs | 1668 | 1:0 | Jens Rennspieß | 1685 |
7 | Jonas Christian Hecht | 1653 | 1:0 | René Lasschuit | 1688 |
8 | Benjamin Krause | 1594 | 1:0 | Dr. Victor Boewer | 1550 |
5. Mannschaft - Klasse 2.2
Die 5. Mannschaft spielte zuhause gegen den Gehörlosen-SV 1990. Auch dieses mal konnte sie nur mit sieben Mannen antreten. Dennoch gewann sie 4½:3½ und nach Aussagen des Mannschaftsleiters Werner Windmüller wurden wohl ein Brettpunkt verschenkt, leider, denn dieser fehlt um die Tabelle anführen zu können. Mit fünf von sechs möglichen Mannschaftspunkten erreicht sie den dritten Platz in der Staffel. Einen guten Einstand in der Fünften gab Berolina-Neuling Joachim Stock mit einem vollen Punkt. [ks]
Br. | SV Berolina Mitte 5 | DWZ | 4,5:3,5 | Berliner Gehörlosen-SV 1900 | DWZ |
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1 | Dirk Hennings | 1687 | -:+ | Juri Sobolev | 1801 |
2 | Spartac Gevorkian | 1647 | 1:0 | Andre Heidenreich | 1740 |
3 | Hartwig von Bredow | 1533 | 0:1 | Vharrscheslav Draga | 1415 |
4 | Frank Grey | 1611 | ½:½ | Jürgen Heidenreich | 1489 |
5 | Martin Petruschke | 1539 | 1:0 | Stefan Soos | 1591 |
6 | Werner Windmüller | 1558 | 1:0 | Volker Paul | 1362 |
7 | Andreas Urbaniak | 1437 | 0:1 | Dietrich Metzner | 1275 |
8 | Joachim Stock | 1575 | 1:0 | Arnold Bannmann | 1399 |
6. Mannschaft - Klasse 3.4
Die 6. Mannschaft konnte leider auch nur an sieben Brettern gegen die dritte Mannschaft von TSG Rot-Weiß Fredersdorf antreten und zeigte dabei etwas Nerven. Gewonnene Stellungen wurden entweder vorsichtig remis gegeben oder gar verloren. Ein sehr bedauerliches Ergebnis von 2½:5½. Da war mehr drin. Damit bleibt sie auf dem sechsten Platz und somit ein wenig abstiegsbedroht.
Die nächsten zwei Runden hat die sechste Mannschaft spielfrei. Für uns hoffentlich ausreichend Zeit um Ersatzspieler zu finden, so dass zukünftig alle acht Bretter wieder bespielt werden können. [ks]
Br. | SV Berolina Mitte 6 | DWZ | 2,5:5,5 | TSG Rot-Weiß Fredersdorf 3 | DWZ |
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1 | Matyas Balint | - | 0:1 | Juergen Fitzke | 1586 |
2 | Sergey Tokarev | 1492 | -:+ | Jürgen Voigt | 1531 |
3 | Gerd Wolff | 1408 | ½:½ | Franz Tham | 1426 |
4 | Stefan Blohm | 1367 | ½:½ | Benjamin Haischmann | 1279 |
5 | Roland Sternberg | 1228 | ½:½ | Manfred Pietsch | 1286 |
6 | Mario Tops | 1267 | ½:½ | Ralph Niedermeiser | 1269 |
7 | Klaus Harm | 1401 | ½:½ | Dr. Otto Schulz | 1437 |
8 | Peter Machner | - | 0:1 | Georg Fehrmann | 1238 |
Einleitungstext/Tabellen/Fotos/Links/Partien: Frank Hoppe
Texte: Katja Sommaro [ks], Frank Hoppe [fh]
Kommentare
Kommentar von Gerd Wolff |
Ersteinmal finde ich es ganz toll ,das ALLE 6 Mannschaften erneut erwähnt wurden ! Großes Dankeschön .! Bei meiner schon sicher verlorenen geglaubten Partie galt das Remisgeschiebe nicht. Ich habe um das Remis gekämpft ( mit 2 Bauern weniger ) , stand plötzlich leicht besser , und hatte Remis abgelehnt . Bei mehr cleveren Endspielstärke ( wie mir WeWi zeigte )hätte es sogar noch ein Sieg werden können. Leider hatten alle anderen Spieler oft Remis angeboten ( Angst ? ), ich war mit meiner Partie der allerletzte ( selbst die 5. Mannschaft war fertig ).Ja und dann schauen zig Augen zu...Aber wir werden NICHT absteigen !
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