DSOL 2. Runde am 29. Juni: Auswärtsspiel gegen SV Breitenworbis

Bretter 2-4 von uns gegen Kreuzberg. Brett 1 spielte von zuhause aus.
Frank Hoppe
Bretter 2-4 von uns gegen Kreuzberg. Brett 1 spielte von zuhause aus.

Update 18:05 Uhr: Das Ligaspiel entfällt heute. Wir spielen dafür um 19.30 Uhr ein Langsamblitz 10+5 mit 7 Runden auf PlayChess unter der Adresse https://play.chessbase.com/de/Play?room=Berolina-Schach (Das ist der Link für den Browser. Da es kein spezielles Ligaspiel ist, sollte das Spiel mit dem Browser problemlos funktionieren, da tausendfach getestet.). Wer mit dem PlayChess-Client spielt, findet den Raum unter "Club Rooms from Web" -> "Berolina-Schach". Es wird kein ChessBase-Account benötigt.

Breitenworbis, eine kleine Gemeinde in Thüringen, ist unser Auswärtsgegner am heutigen Montag. Auswärts in Thüringen hört sich erstmal schlimm an. Aber zum Glück spielen wir online. Es geht um die zweite Runde in der 2. Liga B der Deutschen Schach-Online-Liga. Der SV Breitenworbis hat seinen ersten Wettkampf 3½:½ gewonnen, während wir dem SC Kreuzberg am 24. Juni mit 1½:2½ unterlagen. Aber erst einmal nur für rund 48 Stunden. Danach wurde die Partie an Brett 1 annulliert und neu angesetzt. Dazu später mehr. Erst einmal wartet die Aufgabe Breitenworbis auf uns. Zuschauer sind gern erwünscht ab 19.30 Uhr im "en passant". Drei unserer Spieler werden dort ihre Partie spielen. Auch ich als Mannschaftsleiter bin vor Ort.

Andreas Volkmer gibt nach nur 6 Zügen auf

In der 1. Runde der Deutschen Schach-Online-Liga hatten wir ein "Heimspiel" gegen den SC Kreuzberg. Georg, Wolfgang und Uwe spielten unter meiner "Aufsicht" im "en passant". Andreas spielte von zuhause aus. Ich war als Heim-Mannschaftsleiter für das Starten des Mannschaftskampfes verantwortlich. Dazu mußte ich mich im PlayChess-Client mit einem separaten Benutzerkonto anmelden um Zugriff auf den Menüpunkt "Mannschaftskampf" zu haben. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten wurde an allen vier Brettern gespielt. Unsere drei "en passant"-Spieler benutzten alle den Browser und machten flott ihre Züge trotz erheblicher Geräuschkulisse durch den Straßenlärm. Ich hatte meinen Laptop zwischen ihnen plaziert und beobachtete die Partien ebenfalls im Browser. Bevorzugt hatte ich Brett 1 auf dem Bildschirm, denn Andreas Volkmer spielte von zuhause aus - ebenfalls mit dem Browser. Er zog, wie man ihn kennt, sehr langsam und hatte nach rund 10 Minuten erst 4-5 Züge gemacht. Ein bis zwei Minuten nach seinem 6. Zug Sc6 stand auf einmal das auf meinem Bildschirm:

Kein Originalscreenshot, aber so könnte es ausgesehen haben
Kein Originalscreenshot, aber so könnte es ausgesehen haben

Im ersten Augenblick dachte ich, ich hätte versehentlich irgendwo das Ergebnis gesetzt. Doch Andreas hatte (unbewußt) wirklich aufgegeben und ging kurz danach offline ohne vorher eine Nachricht im Chat zu hinterlassen. Sein Gegner mußte ebenso wie wir glauben, es wäre etwas Besonderes vorgefallen, wodurch sofort die Partie beendet werden mußte. Zum Beispiel sofortiger Spielabbruch wegen Gefahr für Leib und Leben.

Ungefähr fünf Minuten später hatte ich Andreas am Telefon. Er hatte oben rechts die Buttons "Info", "Chat" und "Your Club" durchgeklickt, als er nicht am Zug war. Beim letzten Button wurde sofort die Partie aufgegeben! Offensichtlich ein schwerer Softwarefehler. Andreas ging (leider) frustriert offline.

Nach dem Telefonat mit Andreas rief ich den zuständigen Hauptschiedsrichter der DSOL Gregor Johann an. Der sprach nebenbei mit dem ChessBase-Programmierer Lutz Nebe und schickte dann Frank Jäger in den Turnierraum. Jäger ist der DSOL-Verantwortliche vom Deutschen Schachbund. Er sollte die Partie zur Fortsetzung neu starten und ich war ab da bemüht, Andreas nochmal zu erreichen, der ja immer noch offline war. Sein Gegner Manfred Glienke schien dagegen weiter online zu sein, saß aber schon lange nicht mehr vor dem Computer, wie wir später erfuhren.
Jäger fragte mich im Chat nach dem zu startenden Brett: "Brett 2?" - Ratlosigkeit bei mir - "Brett 1!". Kurz danach bemerkte ich, das Georg Remis angeboten hatte, was sein Gegner natürlich angesichts der 1:0-Führung für Kreuzberg annahm. Georg hatte wohl nicht gemerkt, das ich gerade dabei war, das Ergebnis von Brett 1 korrigieren zu lassen.

Die folgenden drei Bildschirmfotos zeigen noch einmal die "Aufgabe" und den Schluß der Partie. Glienke nahm weder das Remisangebot an, noch machte er einen Zug. Seine Zeit lief einfach ab.

Ich telefonierte an diesem Abend noch mit dem Kreuzberger Mannschaftsleiter Andreas Lange. Später kam auch noch Andreas Volkmer ins "en passant" und schilderte das Geschehen. Am Abend schickte ich einen Protest an die Turnierleitung raus. Die teilte 26 Stunden später ihre Entscheidung beiden Mannschaften mit. Gregor Johann:

Liebe Schachfreunde,

wir haben den Vorgang im Schiedsrichterteam und mit ChessBase besprochen. Demnach wurde die Partie nach einem Klick auf „Your Club“ fälschlicherweise als aufgegeben deklariert. Da der Gegner nicht mehr erreichbar war, konnte die Partie nicht mehr gestartet werden. Das technische Problem ist mittlerweile gelöst. Die Partie soll neu gespielt werden. Hierzu bitten wir die beider Spieler einen Termin zu vereinbaren. Falls Sie an einem Spieltag um 19:30 Uhr spielen, können wir die Partie starten. Bitte hierzu über den Zoom-Chat bei uns melden. Wird ein anderer Termin vereinbart, können die Spieler die Partie durch „Herausfordern“ im großen Spielsaal selbst starten.

Uns ist bewusst, dass solche Entscheidungen nicht jeden zufriedenstellen können und dass der technische Einfluss hier eine große Rolle gespielt hat. Wir würden uns aber freuen, wenn die Entscheidung sportlich fair akzeptiert werden würde.

Nach dieser Entscheidung drohten die beiden Spitzenspieler der Kreuzberger mit ihrem Rückzug. Da die Mannschaft dann nicht mehr konkurrenzfähig für Liga zwei gewesen wäre, drohte der SC Kreuzberg mit dem Rückzug der kompletten Mannschaft. Andreas Lange wollte nicht länger Mannschaftsleiter sein und trat danach von seinem Amt zurück. Brigitte Große-Honebrink war nun Mannschaftsleiterin. Zwei Tage nach dem Wettkampf telefonierten wir miteinander. Und am Sonntag telefonierte sie mit Frank Jäger. Danach hatten sich die Wogen etwas geglättet und Manfred Glienke war nun bereit zu spielen bzw. mit Remis einverstanden. Da auch Andreas bereit war, wurde vor Kurzem das Ergebnis auf ½:½ geändert.

Br. SV Berolina Mitte DWZ 2:2 SC Kreuzberg I DWZ
1 Andreas Volkmer 2117 ½:½ IM Dr. Manfred Glienke 2180
2 Georg Richter 2090 ½:½ Norbert Sprotte 2097
3 Wolfgang Vandré 2038 0:1 Sana Fock 1808
4 Uwe Sabrowski 1958 1:0 Andreas Thomas 1812
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A4024.06.2020

Video vom Wettkampf

Frank Hoppe

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