Einer gegen alle

Marc Lang letztes Jahr im "en passant"

Dank einer Verkettung glücklicher Umstände konnte der Berliner Schachverein Berolina im April 2014 die „Marc-Lang-Festspiele“ ausrichten. Dabei zeigte der Weltrekordler im Blind-Simultan-Schach seine nahezu fantastische Fähigkeit, quasi mit verbundenen Augen abwechselnd auf mehreren Instrumenten eine Melodie spielen zu können, gleichzeitig zu singen und Karten zu spielen.

Übersetzt in die Schachsprache: Marc Lang spielte blind gegen 13 Berolina-Spieler klassisches Schach, gleichzeitig vollzog er aus dem Kopf eine Springerwanderung auf acht(!) Schachbrettern, wobei – jetzt wird es schwierig – auf einem 24x24 (? - sagt Peter)-Brett die einzelnen Felder von ihm noch mit Zahlen versehen wurden (per Boten übermittelt) und deren Summen (Quersummen?) in der Waagerechten wie in der Senkrechten identisch sein sollten (und waren!). Außerdem musste er drei von 500 zufällig ausgewählten Schachstellungen statistisch und schachlich einordnen, das heißt die beteiligten Spieler nennen, die entfernte Figur und den letzten Zug erkennen - und in den Schachpausen spielte Marc Lang noch einige Runden Skat, ebenfalls blind natürlich.

Kurz gesagt, der Mann ist ein Phänomen, das man nicht erklären, sondern nur bestaunen kann. Während normalsterbliche Spieler froh sind, eine soeben absolvierte Partie noch memorieren zu können, scheint Marc Lang über ein grenzenloses Gedächtnis zu verfügen.

Ein großartiges Erlebnis für alle Beteiligten wurde dieser irre Wettkampf „Einer gegen alle“ aber auch dank Marc Langs charmanter Art, die Abläufe in seinem Kopf zu schildern. Als Zuhörer wird man quasi zum Spaziergang durch eine symbolisch verschachtelte Welt eingeladen, in der surreale Geschichten erzählt werden.

Wer Genaueres erfahren möchte, kann den Weltrekordler bei den „2. Marc-Lang-Festspielen“ am Samstag, 18.04. live erleben – wieder im berühmten Schach-Cafe „En Passant“.

Christoph Brumme

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