Gerald Drißner im Interview bei den Chess-Tigers

Gerald (links) beim Neujahrsschnellturnier 2024. Rechts Samuel Drave, hinten Peter Wünsche.
Frank Hoppe
Gerald (links) beim Neujahrsschnellturnier 2024. Rechts Samuel Drave, hinten Peter Wünsche.

Unser Vereinsmitglied Gerald Drißner ist wahrscheinlich der einzige Spieler unseres Klubs mit einem eigenen Wikipedia-Artikel. Und auch die Geschichte über den Vereinsbeitritt des 48-jährigen gebürtigen Österreichers vor nunmehr fast fünf Jahren ist ungewöhnlich. Dazu unten mehr.

Am 9. November erreichte mich eine E-Mail von Michael Busse ("Schachgeflüster-Podcast"), in der er um die Freigabe eines Fotos von Gerald bat, das ich aufgenommen hatte. Es war also etwas im Busch. Dunkel hatte ich in Erinnerung, das Gerald ein Internetprojekt vor einigen Jahren gestartet hat. Wahrscheinlich ging es um dieses. Und so war es dann auch. Michael Busse sprach vor einigen Wochen mit Gerald über seine Lebensgeschichte, seinen Weg zum Schach, die schachliche Pause und natürlich sein Projekt "64.place". "64.place soll all jene Orte würdigen, die uns Schachspielern ein Zuhause geben. Orte, die für uns spannend sind und uns eine schöne Zeit bereiten. Die Plattform hat den Ehrgeiz, ein weltweites Verzeichnis dieser Orte zu werden." beschreibt Gerald im Interview sein Projekt.

Gerald beschränkt sich dabei nicht nur auf "Bars, Restaurants oder Gasthäuser [...], in denen Schachspieler willkommen sind", sondern verewigt auch Museen, Parks mit Freiluftschach und Grabstätten. Gerald: "Wer einen Ort kennt und einträgt, dem bin ich wirklich dankbar." Als Gerald sein Projekt 2023 startete, gehörte unser Spiellokal, das "En Passant", zu den ersten Einträgen. Es war auch sein Startpunkt bei seinem Wiedereinstieg im Schach, als er mit seiner Frau nach Berlin gezogen war:

Wie findet man als Schach-Wiedereinsteiger in einer neuen Stadt wie Berlin Anschluss?
Ich kannte keine Schachspieler. Ich habe dann eines Tages einfach eine E-Mail an den Deutschen Schachbund geschickt, an die Adresse, die im Impressum stand. Es war irgendwas mit „webmaster“. Ich hatte echt nicht mit einer Antwort gerechnet. Es dauerte genau 24 Minuten, dann meldete sich Frank Binding (damals noch Frank Hoppe) mit einer freundlichen und ausführlichen E-Mail und bot mir gleich seinen Verein als Lösung an: den SV Berolina Mitte im Prenzlauer Berg. Der war zwar etwas weit von mir, ich wohne in Friedrichshain, aber das Spiellokal von Berolina ist das Café „En Passant“. Dessen Betreiber, Sven Horn, ist ein begeisterter wie guter Schachspieler. Genau so etwas hatte ich gesucht. Ich bin dann also in den Verein eingetreten.

Gerald informierte mich heute Abend über das Interview und wies auch genau auf diese Kontaktaufnahme hin. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wußte aber, das Gerald während der Pandemie Mitglied wurde, obwohl das "En Passant" geschlossen war und er keinen Spieler von uns kannte! Wir lernten ihn praktisch online über Zoom-Meetings kennen.

Geralds Hinweis auf die E-Mail an den Deutschen Schachbund ließ mich jetzt neugierig werden und ich stöberte in meinem Archiv:

Am 20. November 2019 füllte Gerald das Kontaktformular auf schachbund.de aus und fragte nach der Reaktivierung seiner DWZ, weil er einem Berliner Verein beitreten wolle. Ich teilte ihm seine letzte DWZ mit und schrieb dazu: "P.S. Da Sie schon einen Verein gefunden haben, wird es wohl nichts bringen, wenn ich noch meinen Verein 'in den Ring werfe': https://www.svberolinamitte.de/ ..." Gerald zeigte Interesse, wollte mit Jahresbeginn 2020 einem Verein beitreten und auch uns einen Besuch abstatten. Die Pandemie verzögerte das Vorhaben ein wenig. Aber er fand dann doch den Weg zu uns. Danke Gerald!

Komplettes Interview bei den Chess-Tigers | 64.place | drissner.me

Frank Binding

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