Durwachsener Saisonauftakt – BMM 1. Runde
Das positive vorweg: Die 1. Mannschaft rettet für Berolina den Tag: Mit 6:2 ein souveräner Erfolg über die Schachfreunde V, womit Berolina gleich mal die Tabellenführung übernimmt.
Auch die 2. Mannschaft startet mit einer ordentlichen Leistung in die Saison, auch wenn es am Ende nur zu einem Unentschieden gegen Rehberge I reicht.
Danach nur Niederlagen:
- Caissa Hermsdorf II – Berolina III: 4,5 : 3,5
- Zitadelle Spandau II – Berolina IV: 6,5 : 1,5
- Berolina V – Königsjäger IV: 2 : 6
- Berolina VI – SG Weißensee IV: 1,5 : 4,5
Dritte Mannschaft besonders unglücklich
Besonders ärgerlich ist das Ergebnis der 3. Mannschaft, denn hier war zumindest ein Unentschieden drin gewesen. Die knappe Niederlage muss ich als Mannschaftsführer auf meine Kappe nehmen. In der entscheidenden Phase forderte ich Peter Lehe auf weiterzuspielen statt Remis zu machen, was am Brett 1 gegen den starken Alexander Lawrenz ein achtbares Ergebnis gewesen wäre. Ich hatte bei meiner Entscheidung das Endspiel von Martin Windmüller gegen Philipp Nonnenmacher zu ungünstig bewertet, der aber in Wirklichkeit wenig Mühe hatte, seinen Vorteil zu bewerten. Ebenso wenig Mühe hatte unser Ersatzspieler aus der Vierten Michael Hirche mit seinem Gegner. Und Ulrich Branstner fegte meinen alten Vereinskameraden Joachim Lißner (damals Weisse Dame) mal eben vom Brett. Ich selbst kam gegen Marcus Theviot mit einem blauen Auge davon, denn in der Endstellung stand ich klar schlechter. Das alles reichte nicht, weil Ben Sommer, Danilo Scholta und Kalle Grünberg ihre Partien ebenfalls verloren.
Da Mattnetz, Eintracht und Friedrichstadt noch höher verloren haben, stehen wir nach der 1. Runde im Mittelfeld, müssen aber in der 2. Runde auswärts gegen den Tabellenführer Nordost II antreten, die souverän mit 7,5 : 0,5 gestartet sind.
Eine neue Mannschaft wird geboren
Diesmal richtete sich die Aufmerksamkeit nicht nur auf die erste, sondern auch auf die letzte Mannschaft. Berolina konnte zum ersten Mal seit Menschengedenken eine reine Schülermannschaft aufstellen. In meinen 20 Jahren Vereinszugehörigkeit habe ich das jedenfalls nicht erlebt. Unsere Jugendarbeit trägt damit auch äußerlich sichtbar Früchte, und bei dem Zulauf, den wir gerade erleben, wäre in der nächsten Saison sogar eine siebente Mannschaft vorstellbar!
Der Mannschaftskampf selbst gestaltete sich denkbar schwierig, weil für alle Beteiligten alles neu war, während SG Weißensee IV (ebenfalls eine Jugendmannschaft) bereits einige Routine mitbrachte. Mario Tops, der Mannschaftsleiter, fasst den Tag wie folgt zusammen:
Mit 1,5 : 4,5 ist es eine Niederlage, aber für die Mannschaft, den Verein und für mich ein Erfolg. Denn es kam unsere gesamte Jugend in der 6. bzw. als Nachrücker in der 5. Mannschaft zum Einsatz und konnte ihre erste BMM-Erfahrung sammeln.
Was ich in meiner Jugend lernen musste, was mir auch bei unserer Jugend aufgefallen ist: Die zur Verfügung stehende Zeit ist mehr zu nutzen! Um 10:30 Uhr war der Kampf der 6. Mannschaft entschieden. Die Auswertung der Partien übernehmen dann die Trainer.
Ich selbst konnte die meisten Partien noch nicht sichten, aber aus der Schilderung von Casimirs Vater ergibt sich ein anderes Bild, als man nach dem Ergebnis schließen könnte. Es war eben zu viel Nervosität, Unerfahrenheit und auch Respekt vor dem Gegner im Spiel, und so startet unsere neue Mannschaft bei ihrem Debüt fast standesgemäß mit einer Niederlage. Gratulation an Edgar Bär und Oskar Lischke für ihre ersten BMM-Punkte!
Schwerer Stand für die 4. und 5. Mannschaft
So schwer der Start für die Kinder auch ist, aber wirklich schwer haben es die 4. und 5. Mannschaft, die die Saison auch gleich mit einem Fehlstart eröffneten. Die 5. Mannschaft musste ausbaden, dass wir in der 4. Mannschaft bei einem Kader von 12 Spielern gleich mal 6 Absagen verkraften mussten. Ein Spieler musste in die 3. Mannschaft gehen, somit mussten 3 Spieler aufrücken. Zur 1. Runde ging es gleich zu Zitadelle Spandau, die an jedem Brett deutlich stärker waren und auch gegen die Stammbesetzung favorisiert gewesen wäre. Umso bewunderungswürdiger war der Einsatz der drei Ersatzspieler, die natürlich wussten, auf was sie sich einließen. Stefan Blohm wurde für diesen Sportsgeist mit einem Remis belohnt. Boriss Itkins und Hartwig von Bredow remisierten ebenfalls. Orif Nazarov meldete sich Sonntag früh krank und konnte in der Kürze der Zeit nicht ersetzt werden.
Als Spielleiter hoffe ich, dass die vielen Ausfälle nur eine bedauerliche Momentaufnahme sind. Wir bemühen uns, die Mannschaft noch zu verstärken, um insbesondere die 5. Mannschaft zu entlasten. Es hat sich gezeigt, dass die Kluft zwischen den beiden Spielklassen recht groß ist. In der 1. Spielklasse tummeln sich neuerdings Spieler, die vor wenigen Jahren in der Stadtliga oder höher gespielt hätten. Entsprechend ungnädig äußert sich auch das Ligaorakel zu den Aussichten der 4. und 5. Mannschaft.
Hätte die 5. Mannschaft in der Stammbesetzung antreten können, wäre der Kampf gegen die Königsjäger IV vielleicht anders ausgegangen. Wir freuen uns über die Siege von Joachim Stock und René Donath und auch darüber, dass unsere Jugendlichen Julian Corpino und Cornelius Veckenstedt die Möglichkeit bekamen, in einer höheren Klasse zu spielen, auch wenn sie diesmal nicht für ihre Einsatzbereitschaft belohnt wurden.
Ein Wort zu den zwei neuen Mannschaftsleitern
Positiv bei der Mannschaftsaufstellung war, dass wir keine Überredungskünste anwenden mussten, um in der 2. und 6. Mannschaft einen Mannschaftsleiter zu finden. Theo Oldenburg bot sich von selbst an, was ich bei einem 23-Jährigen beachtlich finde. Zudem würde er auch gerne die Schiedsrichterlizenz erwerben, sofern der BSV endlich einen Termin für den nächsten Kurs bekanntgibt.
Während Theo seine Spieler immerhin gut kennt und sich problemlos in seine neue Aufgabe stürzte, hat Mario Tops den schwierigeren Part. Er lernte seine Mannschaft erst wenige Wochen vor dem Saisonstart kennen, als Kinder und Eltern sich zu einem Infoabend versammelten. In diesem Zusammenhang geht mein Dank an die Eltern, die mit viel Engagement und Liebe ihre Kinder unterstützen und damit die Mannschaft überhaupt möglich machen.
Bei seinem Debüt als Mannschaftsleiter, das ohnehin schon aufregend genug war, musste Mario auch als Schiedsrichter arbeiten und leitete gleich zwei Wettkämpfe (Mannschaft 5 und 6).
Ebenfalls positiv ist, dass bis auf den Ausfall in der 4. Mannschaft alle Bretter besetzt waren. Eigentlich dürfte bei dem Kader, den wir aktuell haben, in dieser Saison gar kein Brett frei bleiben.
Kommentare
Kommentar von Gerd Wolff |
Ich finde den Sieg von "Stöckchen" , absolut Klasse.!!! Er hat immerhin einen über 1800 DWZ bezwungen ! Ich finde,daß er oft unterschätzt wird. Ansonsten müssen wir uns steigern (gilt auch für mich ) Gerd
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