Mitgliederversammlung am 9. Januar 2015

Gestern kurz vor 22 Uhr war für mich Feierabend. Angesichts der am nächsten Tag drohenden Frühschicht ab 6 Uhr wollte ich mir die weiteren Tagesordnungspunkte unserer jährlichen Mitgliederversammlung nicht mehr antun.
In den zweieinhalb Stunden bis zu meinem Abgang wurden ausführliche Berichte unserer Vorsitzenden und mir als Kassierer vorgetragen, und es begannen eifrige Diskussionen als es um notwendige Änderungen an der Satzung und Modifikationen der Turnierordnung ging. Und natürlich bekam ich auch noch die Ehrung der Preisträger in den Vereinsmeisterschaften mit.
Tragischer Tod von Dirk Tausch
Erstes Thema war für unsere Vorsitzende Katja Sommaro der überraschende Tod von Dirk Tausch im Alter von nur 47 Jahren. Eine offensichtlich verschleppte schwere Erkrankung stoppte am 11. Oktober für immer das Herz eines langjährigen Mitglieds und engagierten Helfers. Von seinem Tod erfuhren wir erst durch Zufall zwei Monate später, als sich Gerhard Mietzelfeldt per E-Mail nach Fotos von Dirk erkundigte. Mietzelfeldt war der letzte Vorsitzende des Ostberliner Schachverbandes und ein enger Freund von Dirk.
Zu- und Abgänge
Vom 1. Januar 2014 bis zum 1. Januar 2015 ist unser Verein um ein Mitglied auf 67 leicht geschrumpft. Zum Jahresende verließen uns Olaf Kreuchauf und Kai Burmeister, ein halbes Jahr zuvor Martin Gebigke und Bernd Daverkausen. Olaf und Martin beendeten ihre passive Mitgliedschaft und widmen sich jetzt voll ihren Vereinen SC Eintracht und SC Kreuzberg. Bernd wechselte zum SC Zugzwang. Wohin es Kai zieht, weiß ich nicht. Ich denke er gönnt sich erstmal eine schachliche Pause.
Der fünfte Verlust eines Mitglieds ist besonders schmerzlich, denn Dirk mußten wir nun leider auch abmelden.
Zugänge gab es im vergangenen Jahr vier. Gleich zum Jahresbeginn meldete Roland Exner seine Frau Natalia passiv an. Sie spielt selbst wohl kein Schach. Aber Familie Exner gönnt uns gern das zusätzliche Beitragseinkommen. Daran sollten sich andere Mitglieder ein Beispiel nehmen: Meldet Eure Frauen (und Männer) an!
Im Mai kehrte Bernhard Prott nach einer kurzen Auszeit zu uns zurück. Zwei Monate später folgte mit Horst Wojtkowiak ein alter Haudegen, der einst bei der BSG Post Berlin die Gegner das Fürchten lehrte. Aahh, noch ein Postler! Zu Beginn der 1990er Jahre zog es viele davon zu Berolina. Und zusammen mit einigen Westimporten blühte der Verein wieder auf.
Der bislang letzte Neuzugang kam im Dezember mit Daniel Meusling. Er spielte zuletzt beim SC Rochade.
Willkommen an alle Neuankömmlinge!
Die nun 67 Mitglieder schlüsseln sich auf in 64 aktive und drei passive. Letztere - neben Natalia noch Bernd Hiller und ich - dürfen nicht in offiziellen Verbandsturnieren eingesetzt werden.
Es gibt 37 Vollzahler und 20 Mitglieder, die den ermäßigten Beitrag zahlen. Dazu kommen noch zehn beitragsfreie Ehrenmitglieder. Torsten Feige, Joachim Klemp, Matthias Knybba, Andreas Reiche, Siegfried Stein, Roland Sternberg, Mario Tops, Martin und Werner Windmüller und Gerd Wolff wurden einst damit für 25 Jahre ununterbrochene Vereinsmitgliedschaft ausgezeichnet. Ein Luxus den wir vor längerer Zeit abschafften. Sonst hätten wir womöglich schon mehr Ehrenmitglieder als normale Mitglieder.
Der Kasse geht es gut
Angesichts der Daueroffensive des Vorstandes auf säumige Beitragszahler, konnte der Verein wieder ein sattes Plus auf dem Konto verbuchen, wie ich in meinem Bericht vermelden konnte. Seit meiner Amtsübernahme im Januar 2012 wuchs das Vereinsvermögen jährlich um durchschnittlich 926 Euro. Während wir in den Jahren davor eher auf Sparflamme kochten und teilweise mit den Verbandsbeiträgen in Verzug gerieten, sind jetzt sogar zusätzliche Ausgaben möglich.
Aber ein Verein hat nicht den Zweck Vermögen anzuhäufen. Wie heißt es so schön in Gesetztestexten: "Ein Verein muß seine Mittel zeitnah (im Folgejahr) für satzungsmäßige Zwecke verwenden." Sonst besteht die Gefahr des Verlustes der Gemeinnützigkeit, wodurch viele Vergünstigungen wegfallen und Steuern fällig werden. Nicht umsonst lagern viele Vereine ihre Geldvermehrungsaktivitäten in wirtschaftliche Unternehmen aus. Bekanntetes Beispiel in Deutschland ist der ADAC, auch ein Verein wie wir. Oder im Schach der Deutsche Schachbund mit seiner Wirtschaftsdienst GmbH.
Welche neue Ideen unser Verein zur Mittelverwendung beschreitet, war dann leider auf der Versammlung nicht mehr mein Thema. Katja "würgte" mich ab, als ich in meinem Bericht zum Punkt "Was tun mit den Überschüssen?" kam. Dafür war ein späterer Tagesordnungspunkt vorgesehen. Bevor ich mich aus dem Staub machte, zeigte ich ihr in meinem Bericht aber noch den Abschnitt mit meinen Vorschlägen.
Mehr Action bitte!
Gelobt und mit Beifall überschüttet wurde der Designwechsel unserer Website. Der ist nun allerdings auch schon wieder zehn Monate her und der Baustellen gibt es noch viele. Neben der noch ausstehenden Wiederbelebung alter Inhalte, sollte dringend auch mal das Forum angepaßt oder ersetzt werden. Am naheliegendsten ist eine Integrierung in das Content Management System (CMS) Contao, welches ich als "Motor" verwende. Es gibt zwar zwei Forenmodule für Contao, aber das eine ist sehr gewöhnungsbedürftig und das andere wird nicht weiterentwickelt. Und für ein selbstprogrammiertes Modul fehlte mir bisher die Zeit.
Abgesehen von den gravierenden technischen Veränderungen tut sich allerdings nicht soviel. Katja bemängelt hier vor allen Dingen die fehlenden Texte. Es gibt nicht zu wenig Nachrichten aus dem Verein, aber es wird zu wenig darüber geschrieben! Die aktuellen Schreiberlinge Katja, Peter und ich sind hoffnungslos überlastet. Und von anderen Mitgliedern kommt nichts.
Dabei ist es relativ einfach etwas zur Aktualität der Website beizutragen. Da muß man nicht gleich ein CMS-Profi sein oder programmieren können. Ein einfaches Befüllen des Kontaktformulars reicht schon aus, um uns einen Text für die Website zukommen zu lassen. Die etwas versierteren Computerbenutzer können auch gern eine E-Mail an info@svberolinamitte.de schicken. Und wer sich richtig fit im Umgang mit Foren und Social Media fühlt, dem geben wir auch gern einen eingeschränkten Zugang zum CMS. Dann kann er/sie seinen/ihren Text auch gleich selbst veröffentlichen. Eine gewisse Grundstabilität in Rechtschreibung und Gramatik vorausgesetzt natürlich.
Wer sich mit dem Einstieg in unser CMS näher beschäftigen und dabei meiner Stimme lauschen möchte, der kann sich auch gern die Contao-Videos in meinem YouTube-Kanal anschauen.
What?! Blitzmeisterschaft wieder in zwei Gruppen?!
Eigentlich wollte unser Spielleiter Peter Müller in einem seiner Turnierordnungsanträge nur die DWZ-Kategoriegrenze im Blitz- und Schnellschach von 1700 auf irgendwas anheben. Prompt wachten die Befürworter zweier separater Gruppen im Blitzschach wieder auf. Die die vor zwei Jahren der Mitgliederversammlung fernblieben oder in der Abstimmung über den neuen Modus relativ allein mit ihrer Meinung waren. Verständlich. Der Modus mit zwei Gruppen hatte sich 2012 überholt und die Blitzmeisterschaft wird seit 2013 nur noch in einer Gruppe gespielt. Hier nochmal zur Erinnerung die Teilnehmerzahlen von 2011 und 2012 in A- und B-Gruppe:
2012 A | 11 | 5 | 8 | 6 | 8 | 8 | 8 | 8 |
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2012 B | 10 | 7 | 6 | 6 | 4 | 6 | 6 | 8 |
2011 A | 12 | 8 | 13 | 8 | 10 | 6 | 11 | 6 |
2011 B | 7 | 8 | 4 | 12 | 6 | 5 | 6 | 6 |
Man sieht, der Modus mit zwei separaten Gruppen hatte sich totgespielt. In zwei B-Turnieren gab es nur vier Teilnehmer, einmal fünf und siebenmal sechs! Nicht viel fröhlicher die A-Gruppe: einmal ein Fünferfeld und dreimal zu sechst.
Entsprechend verärgert reagierte Peter dann auch, als sich plötzlich die Zwei-separate-Gruppen-Befürworter meldeten. Zwei Jahre lang hatten die sich nicht beschwert oder Verbesserungsvorschläge gemacht. Bei der Versammlung sind sie nun erwacht. Zu spät um noch einen Moduswechsel für 2015 herbeizuführen. Um das Thema schließlich zu beenden, schlug Katja ein Blitzturnier oder eine Blitzturnierserie U1700 vor. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt.
Übrigens wurde die Grenze für die B-Kategorie auf DWZ 1800 angehoben.
Frank Hoppe
Impressionen
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Frank Hoppe
Urkunden für die Preisträger der Vereinsmeisterschaften -
Frank Hoppe
Drei der fünf Vorstandsmitglieder: Werner Windmüller (hinten), Katja Sommaro und Peter Müller -
Frank Hoppe
Frank Grey (links) wurde gleich mehrfach prämiert -
Frank Hoppe
Laptop von Peter Müller -
Frank Hoppe
Laptop von Peter Müller -
Frank Hoppe
Sven Horn bringt Getränkenachschub -
Frank Hoppe
Roland Boewer wird von Werner zum Vereinsmeistertitel beglückwünscht -
Frank Hoppe
Roland Boewer -
Frank Hoppe
Thilo Keskowski, Pokalsieger 2014 -
Frank Hoppe
Thilo schaut nach, ob vielleicht noch mehr im Pokal drin ist -
Frank Hoppe
Peter Müller mit Vorschlägen zur Turnierordnung -
Frank Hoppe
Lose für Pokal und Vereinsmeisterschaft
Kommentare
Kommentar von Thomas Weigelt |
Der Verzicht auf das 1. oder 2. m in Grammatik im vorstehenden Kontext beweist mal wieder deine humoristische Unerreichbarkeit. Aber auch sonst ein schöner Werbetext für die nächste Versammlung. Weiter so!
Kommentar von Frank Hoppe |
Das muß ein Anzeigefehler Deines Browsers sein ;-)
Das ich ausgerechnet beim Schlüsselwort patze, ist schon erstaunlich. Ich laß das mal so stehen. Künstlerische Freiheit.
Kommentar von Christoph Brumme |
Danke für den Bericht, du Fleißiger!
Kommentar von Lalla |
An alle Beromitglieder - herzliche Grüße vom "Lalla". Ich wünsche ein schönes gesundes und schachlich erfolgreiches 2015. Im Monat September kann man den "Lalla" wieder beim traditionellen Vergleichskampf in Brandenburg be"live"n.
@ WeWi , Werner, hiermit möchte ich mich offiziel als Gastspieler für den Kampf gegen Lok BB im September anmelden!
Grüße, Lalla
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