Wie steht's um unsere Fernschachmannschaften?
10. Deutsche Fernschach-Mannschaftsmeisterschaft
Durch Platz zwei in der Gruppe KI-32 der 1. Bundesklasse 2011-13 hatte unsere erste Mannschaft den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Daß dort mit heißerem Wasser gekocht wird, sieht man allein daran, daß wir nur auf Platz 8 von neun Mannschaften stehen.
Wie sich in Liga zwo wohl die neuformierte zweite Mannschaft geschlagen hätte? Die zu fast 100 Prozent aus echten Berolina-Spielern bestehende Truppe hatte die Aufnahme in die höhere Liga beantragt, wurde aber abgelehnt. Die anderen Bewerber brachten deutlich mehr Wertungszahlkompetenz an die Bretter. Nun muß sich das mit vier Weit-über-2000-Spielern bestückte Team mit unterklassiger Konkurrenz in der 1. Bundesklasse herumschlagen.
Nach bisher acht Monaten Spieldauer wage ich einen kleinen Blick auf die Chancen unserer insgesamt drei Mannschaften.
1. Mannschaft
Gegen 6 der 8 Kontrahenten ist der Matchstand ausgeglichen. Und gegen Schlebusch führen wir 2:1, gegen Bocholt liegen wir leider mit dem gleichen Ergebnis zurück. Ob unser zweites Brett Hermann Hartl hier noch ausgleichen kann, scheint sehr fragwürdig. Trotz optischen Vorteils taugt die Stellung nur für eine 0,00-Bewertung von Stockfish.
Das hieße dann also 1½:2½ gegen Bocholt, womit sich die ohnehin illusorischen Aufstiegsträume erledigt haben. Im Fernschach, wo sehr viele Partien remis enden, ist so eine Niederlage nicht wettzumachen. Die Formel lautet eher: sechs Mal 2:2 und zwei knappe Siege - das reicht wahrscheinlich für Platz 1.
An Brett 1 liegt NFM-B Wolfgang Draeger mit 1½ aus 4 (=3 -1) am Ende der Tabelle, hat aber noch vier Partien offen. So richtig ist aber in keiner das Gleichgewicht verschoben, so daß Punkteteilungen wahrscheinlicher sind als Siege oder Niederlagen.
Brett 2 wird besetzt von Hermann Hartl, der trotz niedriger Wertungszahl (2146) von vielen Gegnern gefürchtet wird. Er steht mit 2½ aus 4 (+1 =3) ganz gut im Saft. Sein bisher einziger Gewinnpunkt war ein grobes Versehen seines mit einem IM-Titel geschmückten Gegners.
Zwei seiner noch vier laufenden Partien sehen ganz gut aus. Gegen den FC Concordia Viersen (Stand: 1½:1½) hat er einen soliden Mehrbauern. Auch die Stellung gegen die SG Phoenix 07 II (ebenfalls 1½:1½) berechtigt zu Hoffnungen. Stockfish spuckt +1 aus - und das obwohl das Material gleich ist.
An Brett 3 hatte ich nach meinem Sieg gegen Helmut Kuzaj (Friesen Lichtenberg) die Führung mit 3½ aus 6 (+1 =5) übernommen. Allerdings wurde ich kürzlich wieder überholt. Meine verbliebenen zwei Partien gegen den SC Heilbronn (Stand: 0:0) und SC Zitadelle Spandau II (Stand: 1½:1½) stehen mit Mehrqualität praktisch auf Gewinn. Ich bin zuversichtlich daraus auch volle Punkte machen zu können und vielleicht dieses Brett gar zu gewinnen!
Andreas Peters (Brett 4) gönnt sich erstmal einen Dauerurlaub bis Mitte Juli. Insofern wird sich in den zwei noch laufenden Partien nicht viel tun. Außer das wohl zwei Niederlagen zu erwarten sind. Die Partie gegen Spitzenreiter SC Uttenreuth (Stand: 1:1) wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verloren gehen. Auch die Partie gegen den SC Heilbronn gibt zu wenig Hoffnung Anlaß. Glücklicherweise scheint hier durch meine Partie wenigstens ein 2:2 möglich.
Andreas hat bisher 2½ aus 6 (=5 -1).
2. Mannschaft
Die zweite Mannschaft ist aufgrund ihrer Nahschach-Qualitäten sicher hoher Favorit in der Staffel KJ-35 der 1. Bundesklasse. Im Moment liegt sie auf Platz 3 bei insgesamt fünf Mannschaften.
An Brett 1 hat Thilo Keskowski noch keine Partie beendet.
An Brett 2 spielte Andreas Volkmer bisher zweimal Remis.
Brett 3 wird wohl an Sven Horn gehen (Welches Brett gewinnen wir eigentlich nicht?). Er liegt mit 2½ aus 3 in Führung und hat in seiner letzten Partie gegen die frischgebackene Deutsche Fernschachmeisterin Kirstin Achatz einen Mehrbauern. Der wird allerdings durch seine offene Königsstellung etwas entwertet.
Wolfgang Vandré hat an Brett 4 noch keine Partie beendet.
3. Mannschaft
Unsere Dritte lag ganz gut im Rennen - bis unser Brett vier ausfiel. Ralf Brockmann verliert gerade alle Partien in der Fernschach-Vereinsmeisterschaft durch Zeitüberschreitung. Auch in der DFMM hat es ihn schon zweimal erwischt, wobei die Partien ohnehin schon schlechter standen. In der noch einzigen laufenden (und auf Gewinn stehenden) Partie wird er wohl in spätestens 19 Tagen die Zeit überschreiten. Über die Hintergründe dieses Dilemmas ist mir nichts bekannt.
Von daher ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga abgehakt. Und dabei sah es sonst ganz gut aus:
- Brett 1 Hartmut Hering 1 aus 2 (=2)
- Brett 2 Wolfgang Richter 1 aus 2 (=2)
- Brett 3 Willi Moedl 1½ aus 2 (+1 =1)
- und eben Brett 4 Ralf Brockmann 1 aus 3 (+1 -2)
Kommentare
Einen Kommentar schreiben